Schmallenberg. „Wenn du mit deinen Händen nicht nur auf die Tastatur hämmerst… dann könntest du bei uns deinen Traumjob finden!“. Mit dieser Werbung auf Flyern und in der lokalen Presse sichert sich die „Innenausbau Biermann GmbH“ den Nachwuchs im Tischlerhandwerk. Jedes Jahr bietet das Schmallenberger Unternehmen drei Lehrstellen an – seit 2003 waren es insgesamt 46 ausgebildete Gesellen. Für dieses Engagement gab es jetzt die Nominierungsurkunde in der Kategorie „Leistungen und Erfolge“, die von den Volksbanken in Südwestfalen gesponsert werden. Der Ausbildungspreis ist in allen Kategorien mit jeweils 2.000 Euro dotiert.
Erfolgszahlen sprechen für sich
Zahlreiche Platzierungen beim Wettbewerb „Gute Form“ und dem Leistungswettbewerb des Handwerks sprechen für sich. „Für uns gehört zum Erfolg des Azubis auch immer der Betrieb“, verdeutlicht Geschäftsführer Markus Biermann die Ausbildung. „Wenn wir als Betrieb die Azubis begeistern können, macht das schon 50% ihres Erfolges aus!“ In Zahlen ausgedrückt bedeutet das: Drei erste, zwei zweite und zwei dritte Plätze bei „Gute Form“, ein erster Platz auf Kammer-, ein erster Platz auf Landes- und ein vierter Platz auf Bundesebene beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks.
Immer einen Schritt voraus
Aber dem 70-köpfigen Team ist klar, dass der Nachwuchs richtig angesprochen werden muss. Darum kümmert sich Bruder Christian Biermann. „Man muss einfach dranbleiben. Wir versuchen immer einen Schritt weiter zu sein.“ Der Betrieb ist schon seit vielen Jahren auf der Ausbildungsmesse in Schmallenberg aktiv. Aber sie wissen auch, dass man erstmal auf sich aufmerksam machen muss. „Wir haben Geschicklichkeitsspiele und Spinner aus Holz dabei“, verrät Biermann. „So kommen die Jugendlichen an unseren Stand… Und bleiben auch eine Weile.“ Außerdem geht das Team direkt in die Schulen und gibt vielen direkt eine Chance auf ein Praktikum. In Zusammenarbeit mit der Hauptschule Schmallenberg wird den Schülern der Klasse 10 ein sogenanntes BORK (Berufsorientierungsklasse)-Praktikum angeboten. Das bedeutet, dass die Schüler einen Tag in der Woche im Betrieb verbringen und so über einen langen Zeitraum das Unternehmen besser kennenlernen.
80 Prozent wollen bleiben
Auch wenn die Lehrlinge dann, nach einem absolvierten Praktikum, im Betrieb sind, liefert das Unternehmen eine rundum fundierte Ausbildung. „Der Tischler-Beruf ist sehr komplex“, fasst Werkstattleiter Klaus Blümer zusammen. „An einem von uns eingeführten „Ausbildungstag“ fassen wir immer noch einmal die Grundkenntnisse zusammen. Man braucht einfach fundiertes Grundwissen, um die Produktionsschritte zu verstehen.“ Außerdem werden die Auszubildenden immer in die Projekte mit einbezogen. „Dadurch animieren wir die Azubis zu selbstständigen Tätigkeiten“, macht Tischler-Meister und Betriebswirt Markus Biermann klar. Und offensichtlich funktioniert’s: circa 80% der Gesellen möchten übernommen werden.
500 Euro gibt es schon für die Nominierung
Nach der Nominierung ist jetzt Geduld gefragt: Wer aus der Kategorie „Leistungen und Erfolge“ als Sieger hervorgeht, wird erst am 20. September beim „Treffpunkt Handwerk“ im bbz Arnsberg verraten. Bei der Urkundenübergabe gratulieren Fabian Bräutigam, Geschäftsführer der Handwerkskammer Südwestfalen, Christoph Schmidt, Regionalmarktleiter Schmallenberg der Volksbank Bigge-Lenne, Luisa Iarossi, Ausbildungsleiterin Volksbank Bigge-Lenne und Rüdiger Schnüttgen, Leiter Ausbildungswesen der HwK. Gewonnen aber hat Biermann schon jetzt. Neben den 500 Euro für alle Nominierten von der IKK classic, fasst es Markus Biermann treffend zusammen: „Der Preis wäre einfach das I-Tüpfelchen.“
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