Gemeinsamer Brief der Handwerkskammer und Kreishandwerkerschaften mahnt praxisgerechte Hilfen an.
Ausbildung muss Vorrang haben!
Hochsauerlandkreis. In einem gemeinsamen Schreiben haben die Handwerkskammer Südwestfalen sowie die Kreishandwerkerschaften Hochsauerland, Märkischer Kreis und Westfalen-Süd nachdrücklich an die Abgeordneten aus Südwestfalen appelliert „dafür einzutreten und ihr ganzes politisches Gewicht in die Waagschale zu werfen, dass eine handwerksgerechte, dass eine praxisgerechte, dass eine unbürokratische Ausbildungsplatzhilfe installiert wird sowie an die beteiligten Ministerien diese entsprechend umzusetzen.“ Unterzeichnet ist das Schreiben für die Handwerkskammer Südwestfalen von Kammerpräsident Jochen Renfordt
und Hauptgeschäftsführer Meinolf Niemand, für die Kreishandwerkerschaft Hochsauerland von Kreishandwerksmeister Hans-Josef Berkenkopf und auptgeschäftsführer Jochem Hunecke, für den Märkischen Kreis von Kreishandwerksmeister Thomas F. Bock und Hauptgeschäftsführer Dirk H. Jedan sowie für die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd von Kreishandwerksmeister Frank Clemens und Hauptgeschäftsführer Jürgen Haßler.
Zu hohe Hürden bei der Beantragung
Für viele Unternehmen, so bemängeln die Unterzeichner, gehe die vorliegende Regelung an den betrieblichen Realitäten in großem Bogen vorbei und lasse die Handwerksbetriebe im Regen stehen. Die Hürden, eine Ausbildungsprämie zu bekommen, seien zu komplex und zu hoch. Auch den bürokratischen Aufwand önnten die meisten Betriebe nicht leisten. Ebenso ließen sich die wirtschaftlichen Folgen der CoViD19-Pandemie bei vielen Unternehmen noch gar nicht fundiert beziffern und der Referenzzeitraum April /Mai greife deutlich zu kurz.
Derzeitiger Maßstab benachteiligt viele Betriebe
Abgestellt werden müsse jetzt darauf, dass die Ausbildungsleistung gehalten und/oder gesteigert wird! Dabei gelte es zu bedenken, dass es eine Vielzahl Betriebe gebe, die im Rhythmus von drei bzw. vier Jahren Auszubildende einstellen. Sie würden bei einem Maßstab „Durchschnitt der letzten drei Jahre“ krass benachteiligt. Ebenso unzureichend berücksichtigt würden Unternehmen, die zur Überwindung der Krise vornehmlich ihre Rücklagen eingesetzt haben. Der Fachkräftemangel in Südwestfalen sei unvermindert vorhanden und das Handwerk brauche für die Aufholjagd ebenso wie für die Zukunftssicherung der starken Wirtschaftsregion Südwestfalen gut ausgebildete Fachkräfte, betonen die Unterzeichner. Eine Ausbildungsprämie, die möglichst vielen Ausbildungsbetrieben im Handwerk zugutekomme, sei eine wichtige Investition in die Zukunft und kein Almosen. Insbesondere in Zeiten einer Rezession müsse großer Wert auf Ausbildung und Qualifizierung gelegt werden, um möglichst ohne bleibende Schäden aus der Krise zu kommen.