CDU blick­te auf die Ver­ab­schie­dung des Neheim-Hüs­te­ner Pro­gramms vor 75 Jah­ren zurück

2. März 2021
von Redaktion

Tagungs­ort Hüs­ten nicht rein zufällig

In der Zeit vom 26. Febru­ar bis zum 1. März 1946 tag­te im Karo­li­nen­hos­pi­tal Hüs­ten der Zonen­aus­schuss der CDU für die bri­ti­sche Zone. 26 Män­ner und eine Frau kamen aus allen Tei­len der bri­ti­schen Zone, die das Rhein­land, West­fa­len, Lip­pe, Nie­der­sach­sen, Bre­men, Ham­burg und Schles­wig-Hol­stein umfass­te, nach Hüs­ten, um Kon­rad Ade­nau­er zum Vor­sit­zen­den der CDU zu wäh­len. Der Tagungs­ort Hüs­ten war nicht zufäl­lig gewählt. Chris­ti­ne Teusch, ein­zi­ge Frau unter den Anwe­sen­den und spä­te­re nord­rhein-west­fä­li­sche Kul­tus­mi­nis­te­rin, war bis 1933 eine pro­mi­nen­te Poli­ti­ke­rin der Zen­trums­par­tei im Rhein­land. Die Leh­re­rin enga­gier­te sich wäh­rend des Krie­ges im Wider­stand. Anfang 1944 wur­de sie durch ver­trau­li­che Hin­wei­se gewarnt, dass sie täg­lich mit ihrer Ver­haf­tung rech­nen müs­se. Durch per­sön­li­che Bezie­hun­gen kam sie im Karo­li­nen­hos­pi­tal bei den Olper Fran­zis­ka­ne­rin­nen unter, die sie ver­steckt hielten.

An die­se Ver­bin­dung knüpf­te Teusch – inzwi­schen CDU-Mit­glied – im Jahr 1946 an, als ein Ver­an­stal­tungs­ort für die Zusam­men­kunft des Zonen­aus­schus­ses gesucht wurde.

Karo­li­nen­hos­pi­tal beher­berg­te 30 Personen

Dr. Ger­hard Webers, Vor­sit­zen­der des CDU-Orts­ver­bands Hüs­ten blick­te, zusam­men mit sei­ner Par­tei, auf das vor 75 Jah­ren im Hüs­te­ner Karon­linen­hos­pi­tal ver­ab­schie­de­te Par­tei­pro­gramm zurück.

„Wäh­rend in der heu­ti­gen Zeit Ver­an­stal­tungs­or­te danach aus­ge­sucht wer­den, wel­che Stadt für die Teil­neh­mer ver­kehr­lich am bes­ten zu errei­chen ist, ging es damals schlicht und ein­fach um die Fra­ge, wo rund 30 Per­so­nen beher­bergt und vor allem ver­pflegt wer­den konn­ten“, erklärt Hüs­tens CDU-Vor­sit­zen­der Dr. Ger­hard Webers die Wahl des unge­wöhn­li­chen Tagungs­or­tes und ergänzt: „Im Karo­li­nen­hos­pi­tal war das der Fall.“

Grund­sät­ze der CDU

 

Nach dem Ende der NS-Gewalt­herr­schaft for­mu­lier­ten die Dele­gier­ten Grund­sät­ze für die poli­ti­sche Aus­rich­tung der CDU. Dar­in heißt es unter ande­rem: „Die christ­li­che Welt­an­schau­ung allein gewähr­leis­tet Recht, Ord­nung und Maß, Wür­de und Frei­heit der Per­son und damit eine wah­re und ech­te Demo­kra­tie, die sich nicht auf die Form des Staa­tes beschrän­ken darf, son­dern das Leben des Ein­zel­nen wie das des Vol­kes und der Völ­ker tra­gen und durch­drin­gen soll.“

Das Neheim-Hüs­te­ner Pro­gramm befass­te sich mit der Fra­ge der Rechts­staat­lich­keit, der Frei­heit des Ein­zel­nen, dem Fami­li­en­bild, dem wirt­schaft­li­chen und sozia­len Leben und Zusam­men­le­ben, der gesell­schaft­li­chen Teil­ha­be der Men­schen und der Kul­tur. Die­se The­men sei­en heu­te noch aktu­ell, so Ger­hard Webers.

Fei­er nach dem Ende der Pandemie

Der CDU-Orts­ver­band Hüs­ten erin­nert tra­di­tio­nell alle zwei Jah­re mit einer Groß­ver­an­stal­tung an die­ses für die Par­tei geschicht­li­che Ereig­nis. Zu der Jubi­lä­ums­ver­an­stal­tung hat­te der Vor­sit­zen­de der CDU/C­SU-Frak­ti­on im Deut­schen Bun­des­tag Ralph Brink­haus als Fest­red­ner zuge­sagt. Die CDU Hüs­ten hofft, die Fei­er nach dem Ende der Pan­de­mie in geeig­ne­ter Wei­se bege­hen zu können.

(Text: CDU Orst­ver­band Hüsten)