Arbeitsgemeinschaft Intensivmedizin: Stellungnahme zur geplanten Reduzierung der Notarztvorhaltung am Standort Marienhospital

Arnsberg. Im Zusammenhang zur geplanten und diskutierten Zusammenlegung der Notarztstandorte in Hüsten, am Karolinen-Hospital des Klinikum Hochsauerland, nimmt auch die Arbeitsgemeinschaft Intensivmedizin in Form einer Pressemitteilung Stellung:

Gemäß Bedarfsplan ist für das Stadtgebiet von Arnsberg demnächst nur noch ein Notarzt im 24-Stunden Dienst und ein weiterer Notarzt von 07:00 Uhr bis 19:00 Uhr vorgesehen. Beide Notärzte sollen an einem verkehrsgünstigen Standort im Stadtteil Hüsten stationiert werden. Diesem Vorgehen kann man letztlich durchaus zustimmen, jedoch ist die Reihenfolge der einzelnen Maßnahmen von ausschlaggebender Bedeutung. Hierbei ist auch zwischen der gesetzlich vorgegebenen Mindestpflicht, ein Rettungsmittel innerhalb von 12 Minuten zum Patienten zu entsenden und dem derzeit gelebten Qualitätsstandard, eine notärztliche Diagnostik und Therapie innerhalb von 12 Minuten weiterhin zu ermöglichen, zu unterscheiden.

    1. Der Notarzt am Marienhospital versorgt auch die Bürger im Bereich Oeventrop und Freienohl. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass der Notarzt Meschede zurzeit sehr verkehrsungünstig am St. Walburga Krankenhaus in Meschede untergebracht ist und erst von einem Einsatzfahrzeug von der Rettungswache Meschede abgeholt werden muss. Dies führt zu Verzögerungen von mehreren Minuten. Daher sieht der Bedarfsplan einen Neubau der Rettungswache in Meschede, nahe der Autobahnauffahrt, vor wo Notarzt und Notfallsanitäter gemeinsam untergebracht sind und von dort ohne Verzug ihren Einsatz beginnen können. Nach Fertigstellung dieser Rettungswache können damit auch die Bereiche Oeventrop und Freienohl schneller erreicht werden und im Duplizitätsfall auch Einsätze im Stadtgebiet von Alt-Arnsberg zeitgerecht abgearbeitet werden. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Reduzierung der Notarztvorhaltezeit in Arnsberg auf die Zeit von 07:00 Uhr bis 19:00 Uhr wahrscheinlich möglich.
    2. Nach Reduzierung der Vorhaltezeit in Alt-Arnsberg ist es sinnvoll, dass in Neheim stationierte NEF zentral an einem verkehrsgünstigen Standort in Hüsten zu stationieren. Dies ist sicher derzeit nicht der Standort Karolinen-Hospital Hüsten. Erst nach Beendigung der dortigen Baumaßnahmen, Fertigstellung des Zentrums für Notfallmedizin und Errichtung der erforderlichen Infrastruktur, können von dort Notfälle in allen Stadtteilen zeitnah erreicht werden. Zum jetzigen Zeitpunkt würde selbst mit Blaulicht und Martinshorn durch die Verkehrsführung durch Baustellen und Hüstener Innenstadt eine so schwerwiegende zeitliche Verzögerung entstehen, dass dies Patienten in den Stadtteilen Arnsberg und Neheim nicht zugemutet werden kann. Bis zu diesem Zeitpunkt plädieren wir, im Interesse aller Bürger, für eine Beibehaltung der derzeitigen Situation.
    3. Sollten die Kostenträger tatsächlich auf sofortige Umsetzung bestehen, sollte das 24-Stunden NEF an einem verkehrsgünstigen Standort im Stadtteil Hüsten untergebracht werden. Dies könnte im Bereich der Polizeistation (Bahnhofstraße), aber auch der DRK Unterkunft des Ortsvereins Hüsten (Riggenweide) erfolgen. Bis zu Inbetriebnahme einer fuktionsfähigen Unterkunft in einem dieser Bereiche wäre auch das Institut für Notfallmedizin bereit eine, für die Kostenträger finanziell neutrale, Lösung vorzuschlagen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Quelle: Arbeitsgemeinschaft Intensivmedizin e.V.)