Umweltschutztechniker in spe sammeln Eindrücke im Steinbruch

INI Berufskolleg besichtigt WESTKALK-Werk in Warstein

Warstein / Lippstadt. Mit einer Betriebsbesichtigung bei der Firma WESTKALK haben elf angehende Umweltschutztechnische Assistenten den Bogen von der Theorie zur Praxis geschlagen. Die Schülerklasse des INI Berufskollegs in Lippstadt machte sich für das Fach Umweltschutztechnik im Warsteiner Kalksteinwerk mit den Herausforderungen der modernen Steinbruchindustrie vertraut. Eine Station dafür war u.a. die Vorbrecher- und Splittanlage des Unternehmens. „Lärm, Staub oder Erschütterungen sind Begleiterscheinungen unserer heimischen Industrieunternehmen, die vor allem die umliegenden Anwohner beschäftigen“, sagt der Berufskolleg-Lehrer Dr. Heinz Bauer (ehem. Geschäftsführer Brühne Baustoff- und Transport GmbH). „Andererseits bieten sie uns Arbeits- und Ausbildungsplätze, bringen uns als Wirtschafsregion voran und ermöglichen uns den hohen Lebensstandard, den wir alle genießen. Ich wollte, dass meine Schüler ein Gefühl für diese Zusammenhänge bekommen.“

Aus diesem Grund demonstrierte Dr. Guido Mausbach den Schülern während ihres Besuchs auf dem Warsteiner Werksgelände auch den Ablauf einer Sprengung. „Ohne die können wir natürlich kein Material gewinnen“, erklärt der Technische Leiter von WESTKALK. „Um die Anwohner weitestgehend zu schützen, halten wir uns bei jeder einzelnen Sprengung strikt an die strengen Auflagen, die uns vom Gesetzgeber vorgegeben werden – und wir unterschreiten stets deutlich die Höchstgrenzen der Sprengintensität.“ So gehen die Sprengexperten gerade am Hillenberg besonders bedacht vor. Da hier die Wohnbebauung dicht am Steinbruch liegt, achten sie sehr darauf, dass die Wurfrichtung der Steine immer so eingestellt ist, dass das abgesprengte Material weit von den Wohnhäusern wegfliegt, genau in die entgegengesetzte Richtung. Mithilfe geeichter Messgeräte, die in der benachbarten Wohnsiedlung aufgestellt werden, stellt WESTKALK zudem sicher, dass die Erschütterungen immer deutlich unter der vorgeschriebenen DIN-Norm bleiben.

„Die Schüler haben hautnah erfahren, wie vorsichtig unsere Industrieunternehmen sein müssen, um die Balance zwischen ihren eigenen Interessen und denen der Anwohner zu halten“, sagt dazu Dr. Heinz Bauer. „Dieses Wissen wird ihnen in ihrem späteren Berufsleben sehr zugutekommen.“ Als Umweltschutztechnische Assistenten können die Schüler künftig in Umweltschutzämtern, Forschungseinrichtungen oder Industrieunternehmen arbeiten, wo sie Umweltdaten ermitteln und Boden-, Luft- oder Wasseruntersuchungen durchführen werden.

Über WESTKALK

Das Unternehmen wurde 2007 gegründet. Dahinter stehen die alteingesessenen Warsteiner Familienbetriebe Weiken, Risse und Köster. Jährlich werden rund 1,7 Mio. Tonnen Kalkstein in den Steinbrüchen in Warstein und Kallenhardt abgebaut. WESTKALK liefert den Kalkstein vor allem in die Zementindustrie im Raum Erwitte, Beckum und Ennigerloh sowie an Kunden der Bauindustrie wie Betonwerke und Asphaltmischanlagen, aber auch in die Stahl- und Glasindustrie und in die Landwirtschaft. Der Kalkstein wird u.a. bei der Entschwefelung von Rauchgasen in Kraftwerken oder als Futtermittel eingesetzt. WESTKALK beschäftigt etwa 60 Mitarbeiter und gehört zu den führenden Unternehmen der Branche.