Muse­en der Burg Alte­na erin­nern an die Trad­ti­on der Burgfestspiele

6. März 2014
von Redaktion
Museen des Märkischen Kreises such weitere Fotos oder Zeitdokumente zu den Burgfestspielen, Foto: Archiv Märkischen Kreis

Muse­en des Mär­ki­schen Krei­ses such wei­te­re Fotos oder Zeit­do­ku­men­te zu den Burg­fest­spie­len, Foto: Archiv Mär­ki­schen Kreis

Mär­ki­scher Kreis. (pmk). Schon vor knapp hun­dert Jah­ren mach­ten sich Alte­na­er Bür­ger Gedan­ken, wie sie mehr Besu­cher in die Stadt locken könn­ten. Heu­te geschieht das mit dem Mit­tel­al­ter­spek­ta­kel und dem Bau eines Burg­auf­zugs. Kurz nach dem Ers­ten Welt­krieg gal­ten jähr­li­che Fest­spie­le auf der Burg als die Attrak­ti­on. An die­se Tra­di­ti­on erin­nern die Muse­en des Mär­ki­schen Krei­ses mit ihrem „Objekt des Monats”, mit dem sie auf inter­es­san­te Neu­erwer­bun­gen oder Kost­bar­kei­ten aus den Depots auf­merk­sam machen wol­len. Zu sehen sind die Objek­te in der Vitri­ne vor dem Aus­stel­lungs­raum „In aller Mun­de” in den Muse­en Burg Alte­na zu den übli­chen Öffnungszeiten.

 

Als Objekt des Monats März ist eine Koh­le­zeich­nung des Büh­nen­auf­baus zu eben die­sen Fest­spie­len von 1924 zu sehen. Sie wur­den erst kürz­lich vom Restau­ra­tor der Burg, Hol­ger Lüders, und der Jah­res­prak­ti­kan­tin Nora Sam­hou­ri aus den Tie­fen des Gra­fik­ar­chivs her­vor­ge­holt. Der Ent­wurf eines unbe­kann­ten Zeich­ners zeigt die geplan­te Büh­ne mit Stand­ort im Obe­ren Burg­hof zwi­schen Dickem Turm und Außen­mau­er. Mit vie­len zusätz­li­chen Auf­bau­ten und Holz­ver­klei­dun­gen lud das Büh­nen­bild gera­de­wegs zum Zuschau­en ein, sodass die Fest­spie­le von Anfang an ein vol­ler Erfolg wurden.

 

Begon­nen hat die Geschich­te der Spie­le kurz nach dem Ers­ten Welt­krieg. Das viel­fäl­ti­ge Pro­gramm soll­te alle Bür­ger anspre­chen. Die Stü­cke wur­den vom neu gegrün­de­ten Burg­spiel­ver­ein meist in Eigen­re­gie auf­ge­führt. Vor allem ein Werk ist für Alte­na­er auch heu­te noch als ein Stück Hei­mat­ge­schich­te etwas Beson­de­res: Der Zöger von Alte­na, ein für die Burg­fest­spie­le 1924 von Ernst Bitt­lin­ger geschrie­be­nes Thea­ter­stück, fei­ert in die­sem Jahr sei­nen 90. Geburts­tag. Die­ses wohl ers­te regio­na­le Schau­spiel für Alte­na han­delt vom Leben eines Zögers (Draht­zie­hers) im 18. Jahr­hun­dert, der ein Leben frei von Zunft­zwang und Zöger­eid füh­ren will. Dies kann ihm aber in die­ser Zeit nicht gelin­gen und er muss schließ­lich sein frei­heit­li­ches Den­ken mit dem Tod im Gefäng­nis bezahlen.

 

Im Jahr 1927 fand als Höhe­punkt das 23. Sau­er­län­di­sche Gebirgs­fest zum ers­ten Mal nach 35 Jah­ren wie­der in Alte­na statt und zwar in Ver­bin­dung mit den Burg­fest­spie­len. Eini­ge Jah­re spä­ter schwand das Inter­es­se an den Fest­spie­len lang­sam und es fan­den erheb­lich weni­ger Auf­füh­run­gen statt. Die Auf­lö­sung des Fest­spiel­ver­eins 1938 bedeu­te­te schließ­lich auch das Ende der Burg­fest­spie­le. Als Erin­ne­rung sind nur eini­ge Fotos und Zeich­nun­gen in den Maga­zi­nen der Muse­en übrig­ge­blie­ben, die nun wie­der­ent­deckt wurden.

 

Über wei­te­re Fotos oder ande­re Objek­te zum The­ma wür­de sich Muse­ums­re­stau­ra­tor Hol­ger Lüders freu­en. Kon­takt: 02352/9667412 oder per Mail h.​lueders@​maerkischer-​kreis.​de .