Maul- und Klauenseuche in Menden

Krisenstab übt „Veterinärlage“

Märkischer Kreis. (pmk). In einer großangelegten Übung wurden am Wochenende vom Krisenstab des Märkischen Kreises und der Technischen Einsatzleitung in Menden die Abläufe zur Bekämpfung der ausgebrochenen Maul- und Klauenseuche trainiert. Beteiligt waren fast 150 Personen.

Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Menden ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Landrat Thomas Gemke löst Katastrophenalarm aus. Im Umkreis von 1.000 Metern müssen alle Klauentiere getötet werden, vor dem Hof wird eine Dekontaminationsschleuse aufgebaut. Im Radius von drei Kilometern um das Gut herum wird ein Sperrbezirk eingerichtet, daraus dürfen keine Tiere transportiert werden. Von den Maßnahmen betroffen ist auch der angrenzende Kreis Unna. Glücklicherweise ist alles nur eine Katastrophenschutz-Übung des Märkischen Kreises.

Daran sind knapp 150 Personen beteiligt. Fast 40 von ihnen versammeln sich schon am Tag zuvor im Katastrophenschutz- und Lagezentrum des Lüdenscheider Kreishauses. Vertreten sind alle Hilfsorganisationen, die Veterinäre und Fachbehörden sowie Polizei und Bundeswehr. Vor Ort in Menden richtet sich Samstag früh die Einsatzleitung ein, das Technische Hilfswerk baut einen Dekontaminationsplatz auf. Auf dem betroffenen Hof rückt das Tötungsteam an. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bricht parallel auch auf einem Hof in Halver (Nierderhünxtal) die Maul- und Klauenseuche aus. Hier muss sogar die Veranstaltung Halveraner Herbst mit Stadtlauf abgesagt werden.

Reichlich Arbeit also für die Mitglieder im Krisenstab, die Hilfskräfte sowie die Einsatzleitung unter Führung von Mendens stellvertretendem Feuerwehrchef Christian Bongard vor Ort. 89 Einsatzkräfte waren Am Rieckenbrauck in Menden aktiv. Beteiligt war die Feuerwehr Hemer, die Löschgruppen Lendringsen und Mitte aus Menden, die Technische Einsatzleitung Menden, das Sonder-Einsatzfahrzeug Funk der Feuerwehr Iserlohn, das Technische Hilfswerk und fünf Veterinäre. Mendens Erster Beigeordneter Sebastian Arlt schaute sich das Szenario ebenso an Ort und Stelle an wie Landrat Thomas Gemke. Denn auch das Mendener Ordnungsamt war in die Übung eingebunden.

Im sogenannten Tötungsbezirk, im Umkreis von einem Kilometer um das betroffene Gut Riekenbrauck mussten alle Huftiere getötet werden. Drei weitere Betriebe mit zusammen 374 Klauentieren liegen in der brisanten Zone. 362 Rinder, zehn Schafe und zwei Ziegen müssen hier getötet werden. „Stand still“ heißt es im mit Drei-Kilometer-Radius eingerichteten Sperrbezirk für 77 Betriebe mit 9.513 Klauentieren. An der Übung beteiligt waren 21 Veterinäre und zehn weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Märkischen Kreis, dem Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Kreis Siegen-Wittgenstein, dem Rheinisch-Bergischen-Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie dem Kreis Olpe.

Ziel der Übung war unter anderem, die Kommunikation zwischen dem Krisenstab in Lüdenscheid und der Einsatzleitung vor Ort in Menden sowie allen zuständigen Behörden zu testen und die Abläufe zu trainieren. „Die Übung ist gut gelaufen, es gibt immer etwas, was wir verbessern müssen“, zog Volker Schmidt, Leiter des Krisenstabes im Kreishaus und Fachbereichsleiter beim Märkischen Kreis, eine positive Bilanz. Er bedankte sich bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ganz besonders beim Landwirt auf Menden, der seine Zufahrt und seinen Hof zur Verfügung gestellt hatte.