Maul- und Klau­en­seu­che in Menden

29. September 2014
von Redaktion
Knapp 90 Einsatzkräfte waren vor Ort in Menden beteiligt. Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis

Knapp 90 Ein­satz­kräf­te waren vor Ort in Men­den betei­ligt. Foto: Hen­drik Klein/​Märkischer Kreis

Kri­sen­stab übt „Vete­ri­när­la­ge“

Mär­ki­scher Kreis. (pmk). In einer groß­an­ge­leg­ten Übung wur­den am Wochen­en­de vom Kri­sen­stab des Mär­ki­schen Krei­ses und der Tech­ni­schen Ein­satz­lei­tung in Men­den die Abläu­fe zur Bekämp­fung der aus­ge­bro­che­nen Maul- und Klau­en­seu­che trai­niert. Betei­ligt waren fast 150 Personen.

Auf einem land­wirt­schaft­li­chen Betrieb in Men­den ist die Maul- und Klau­en­seu­che aus­ge­bro­chen. Land­rat Tho­mas Gemke löst Kata­stro­phen­alarm aus. Im Umkreis von 1.000 Metern müs­sen alle Klau­en­tie­re getö­tet wer­den, vor dem Hof wird eine Dekon­ta­mi­na­ti­ons­schleu­se auf­ge­baut. Im Radi­us von drei Kilo­me­tern um das Gut her­um wird ein Sperr­be­zirk ein­ge­rich­tet, dar­aus dür­fen kei­ne Tie­re trans­por­tiert wer­den. Von den Maß­nah­men betrof­fen ist auch der angren­zen­de Kreis Unna. Glück­li­cher­wei­se ist alles nur eine Kata­stro­phen­schutz-Übung des Mär­ki­schen Kreises.

Dar­an sind knapp 150 Per­so­nen betei­ligt. Fast 40 von ihnen ver­sam­meln sich schon am Tag zuvor im Kata­stro­phen­schutz- und Lage­zen­trum des Lüden­schei­der Kreis­hau­ses. Ver­tre­ten sind alle Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen, die Vete­ri­nä­re und Fach­be­hör­den sowie Poli­zei und Bun­des­wehr. Vor Ort in Men­den rich­tet sich Sams­tag früh die Ein­satz­lei­tung ein, das Tech­ni­sche Hilfs­werk baut einen Dekon­ta­mi­na­ti­ons­platz auf. Auf dem betrof­fe­nen Hof rückt das Tötungs­team an. Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bricht par­al­lel auch auf einem Hof in Hal­ver (Nier­der­hünx­tal) die Maul- und Klau­en­seu­che aus. Hier muss sogar die Ver­an­stal­tung Hal­ve­ra­ner Herbst mit Stadt­lauf abge­sagt werden.

Reich­lich Arbeit also für die Mit­glie­der im Kri­sen­stab, die Hilfs­kräf­te sowie die Ein­satz­lei­tung unter Füh­rung von Men­dens stell­ver­tre­ten­dem Feu­er­wehr­chef Chris­ti­an Bon­gard vor Ort. 89 Ein­satz­kräf­te waren Am Riecken­brauck in Men­den aktiv. Betei­ligt war die Feu­er­wehr Hemer, die Lösch­grup­pen Len­dringsen und Mit­te aus Men­den, die Tech­ni­sche Ein­satz­lei­tung Men­den, das Son­der-Ein­satz­fahr­zeug Funk der Feu­er­wehr Iser­lohn, das Tech­ni­sche Hilfs­werk und fünf Vete­ri­nä­re. Men­dens Ers­ter Bei­geord­ne­ter Sebas­ti­an Arlt schau­te sich das Sze­na­rio eben­so an Ort und Stel­le an wie Land­rat Tho­mas Gemke. Denn auch das Men­de­ner Ord­nungs­amt war in die Übung eingebunden.

Im soge­nann­ten Tötungs­be­zirk, im Umkreis von einem Kilo­me­ter um das betrof­fe­ne Gut Rie­ken­brauck muss­ten alle Huf­tie­re getö­tet wer­den. Drei wei­te­re Betrie­be mit zusam­men 374 Klau­en­tie­ren lie­gen in der bri­san­ten Zone. 362 Rin­der, zehn Scha­fe und zwei Zie­gen müs­sen hier getö­tet wer­den. „Stand still“ heißt es im mit Drei-Kilo­me­ter-Radi­us ein­ge­rich­te­ten Sperr­be­zirk für 77 Betrie­be mit 9.513 Klau­en­tie­ren. An der Übung betei­ligt waren 21 Vete­ri­nä­re und zehn wei­te­re Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter aus dem Mär­ki­schen Kreis, dem Enne­pe-Ruhr-Kreis, dem Kreis Sie­gen-Witt­gen­stein, dem Rhei­nisch-Ber­gi­schen-Kreis, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie dem Kreis Olpe.

 

Ziel der Übung war unter ande­rem, die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen dem Kri­sen­stab in Lüden­scheid und der Ein­satz­lei­tung vor Ort in Men­den sowie allen zustän­di­gen Behör­den zu tes­ten und die Abläu­fe zu trai­nie­ren. „Die Übung ist gut gelau­fen, es gibt immer etwas, was wir ver­bes­sern müs­sen“, zog Vol­ker Schmidt, Lei­ter des Kri­sen­sta­bes im Kreis­haus und Fach­be­reichs­lei­ter beim Mär­ki­schen Kreis, eine posi­ti­ve Bilanz. Er bedank­te sich bei allen Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern, ganz beson­ders beim Land­wirt auf Men­den, der sei­ne Zufahrt und sei­nen Hof zur Ver­fü­gung gestellt hatte.