Landschaftswächter trotzten dem Wintereinbruch Iserlohner Heinz Kirchheiner von Anfang an dabei

Märkischer Kreis. (pmk) . Fast 35 Jahre ist Heinz Kirchheiner aus Iserlohn Landschaftswächter – von Anfang an dabei. Landrat Thomas Gemke berief ihn und seine 18 Kolleginnen und Kollegen aus dem Kreisgebiet jetzt bis zum 31. Dezember 2020 erneut in ihre Ämter.

Landschaftswächer sind hart im Nehmen. Trotz des massiven Wintereinbruchs ließen sich fast alle nicht davon abhalten, aus beinahe allen Städten und Gemeinden des Kreises ins Lüdenscheider Kreishaus zu kommen. Der Grund: Landrat Thomas Gemke und die Untere Landschaftsbehörde hatten zur Neuberufung der Landschaftswächter und zu einem Gedankenaustausch eingeladen. 19 Männer und Frauen, die meisten von ihnen bereits über Jahrzehnte, sind in ihren Zuständigkeitsbereichen die Augen und Ohren der Unteren Landschaftsbehörde vor Ort. Sie melden beispielsweise illegale Müllansammlungen, Verstöße gegen Auflagen des Naturschutzes und sprechen Spaziergänger an, die sich nicht vorschriftsmäßig in Wald und Flur verhalten. Ihre aktuelle Amtszeit endet am 31. Januar 2020.

 

Landrat Thomas Gemke bedankte sich bei den Landschaftswächtern für deren vorbildliche ehrenamtliche Arbeit. Es sei ein wichtiger Dienst für die Umwelt und den Naturschutz. Er erinnerte daran, dass der Kreis mit einer Fläche von 1.061 Quadratkilometern zwar viele Industriearbeitsplätze habe, aber eben auch „viel Wald, Wasser und Landschaft“. Deshalb sei der Umweltschutz auch so wichtig. Mit dem neuen Naturpark „Sauerland-Rothaargebirge“ verfüge man über den zweitgrößten Naturpark Deutschlands.

 

Die Funktion der Landschaftswächter sei 1981 ins Gesetz geschrieben worden. „Viele von Ihnen sind seit Jahrzehnten mit Leidenschaft dabei.“ Dienstältester Landschaftswächter im Märkischen Kreis ist Heinz Kirchheiner aus Iserlohn. Sein „Bezirk Iserlohn-Nord“ liegt nördlich der Autobahn 46. Kirchheiner ist quasi von Anfang an dabei, wurde am 7. Juli 1981 erstmals in sein Ehrenamt berufen.

 

Alle Landschaftswächter lobten die gute Zusammenarbeit mit den Bauhöfen und Ordnungsämtern in den jeweiligen kreisangehörigen Städten und Gemeinden sowie der Unteren Landschaftsbehörde des Kreises. Sie beklagen allerdings auch „bei vielen Menschen ein fehlendes Unrechtsbewusstsein“. Immer wieder im Focus: Hundebesitzer und Reiter, die sich nicht an die Regeln halten. Von einem schönen Erfolg in diesem Zusammenhang berichtete Hermann Reyher aus Kierspe. Im Naturschutzgebiet Kerspe-Talsperre, das viele Jahre große Sorgen bereitete, habe die Anbringung von Infotafeln sowie die ständige Ansprache der Hundebesitzer zu deren Umdenken hin zu mehr Umwelt- und Naturschutz geführt.

 

Mehr Befugnisse für die Landschaftswächter, beispielsweise das Recht, Personalien feststellen zu dürfen, wünschte sich Heinz Kirchheiner aus Iserlohn. Kreisdirektorin Barbara Dienstel-Kümper erklärte, das Gewaltmonopol liege beim Staat und dessen Institutionen. „Außerdem wollen wir auf keinen Fall, dass Sie sich in gefährliche Situationen mit renitenten Mitmenschen begeben.“ Beobachten, freundlich ansprechen, gegebenenfalls KfZ-Kennzeichen notieren und die zuständigen Behörden einschalten, das müsse die Maxime sein.

 

Mehr Engagement gegen den Artenschwund forderte Heinrich Stüeken. Der Ordnungssinn sei stärker ausgeprägt als der Artenschutz, so der Balver. „Vor jedem Volksfest und Schützenfest werden die Wege gemäht, ohne Rücksicht auf die Natur.“ Stüeken forderte einen vermehrten Schutz der Resträume.