Drit­ter Stern für „Höh­len­land Südwestfalen“

19. Dezember 2013
von Redaktion
Landrat Thomas Gemke überreichte an die Höhlenbetreiber den dritten Regionale-Stern. Foto: Hendrik Klein/Märkischer Kreis

Land­rat Tho­mas Gem­ke über­reich­te an die Höh­len­be­trei­ber den drit­ten Regio­na­le-Stern. Foto: Hen­drik Klein/​Märkischer Kreis

Mär­ki­scher Kreis. (pmk). Süd­west­fa­len ist Höh­len­land. Des­halb wol­len sich die Let­ma­ther Dechen­höh­le, die Hemera­ner Hein­richs­höh­le, die Bal­ver Höh­le, die Recken­höh­le und die War­stei­ner Bil­stein­höh­le künf­tig gemein­sam vermarkten.

Vier­ein­halb Jah­re hat es von der Idee bis zur Mit­tel­zu­sa­ge gedau­ert. „Wir muss­ten einen lan­gen Atem haben und dicke Bret­ter boh­ren“, so Anne Marie Kre­ckel, Vor­sit­zen­de des För­der­ver­eins „Dechen­höh­le und Höh­len­kun­de­mu­se­um e.V.“ Aber der Auf­wand hat sich für alle Betei­lig­ten gelohnt. Land­rat Tho­mas Gem­ke über­reich­te den Ver­tre­tern der Let­ma­ther Dechen­höh­le, der Hemera­ner Hein­richs­höh­le und der Bal­ver Höh­le am Mitt­woch, 18. Dezem­ber 2013, den drit­ten Stern des Regio­na­le-Pro­jek­tes „Höh­len­land Süd­west­fa­len“. „Für uns ist das eine Aner­ken­nung unse­rer Arbeit. Wir haben die Höh­len ein Stück weit wie­der nach oben geholt“, freu­te sich Anne Marie Kreckel.

 

„Das Pro­jekt hat­te Höhen und Tie­fen. Ich dan­ke allen Betei­lig­ten für ihren vor­bild­li­chen Ein­satz“, sag­te Land­rat Tho­mas Gem­ke. Es rei­che heu­te nicht mehr aus, ein­fach nur eine Höh­le auf­zu­schlie­ßen und dann zu glau­ben, die Besu­cher kämen schon. „Des­halb müs­sen wir unse­re Stär­ken gemein­sam prä­sen­tie­ren.“ Kei­ne Regi­on sei so reich an Höh­len wie Süd­west­fa­len. „Allein zwi­schen Let­ma­the und Bal­ve gibt es rund 360“, weiß Dr. Ste­fan Nig­ge­mann, Betrei­ber der Let­ma­ther Dechen­höh­le und Spre­cher des Pro­jek­tes „Höh­len­land Süd­west­fa­len“. Davon sei­en aller­dings nur weni­ge begeh­bar. Es wer­de im Kampf um die Besu­cher immer schwe­rer für die Höh­len. „Der Kuchen wird nicht grö­ßer.“ Es gebe inzwi­schen vie­le attrak­ti­ve Aus­flugs­zie­le für die Men­schen. „Des­halb müs­sen auch wir attrak­ti­ver wer­den, mit spe­zi­el­len Ange­bo­ten und Ver­an­stal­tun­gen die Leu­te zu uns locken“, so Dr. Ste­fan Nig­ge­mann. Hel­fen soll dabei auch ein „Mär­ki­scher Höh­len­tag“, der für das nächs­te Jahr geplant ist.

 

Mit der Mit­tel­zu­sa­ge sei der ers­te Schritt zu einer gemein­sa­men Ver­mark­tung und Attrak­ti­vi­täts­stei­ge­rung der Schau­höh­len getan. 240.000 Euro erhal­ten die vier Höh­len von der NRW-Stif­tung. 106.000 Euro die Dechen­höh­le, 42.000 Euro die Bil­stein­höh­le bei War­stein, 35.000 Euro die Hein­richs­höh­le in Hemer und 39.000 Euro die Bal­ver Höh­le. Sowie noch ein­mal 18.000 Euro für den Ver­bund und die gemein­sa­me Ver­mark­tung. Die glei­che Sum­me müs­sen die Höh­len noch ein­mal selbst auf­brin­gen. „Das geht nur mit Unter­stüt­zung der Kom­mu­nen, der För­der­ver­ei­ne und pri­va­ter Spon­so­ren“, so Anne Marie Kre­ckel. Mit zum Ver­bund „Höh­len­land Süd­west­fa­len“ gehört auch die Bal­ver Recken­höh­le. För­der­mit­tel bekommt sie aller­dings nicht, weil sie in Pri­vat­be­sitz ist.

 

Finan­ziert wer­den sol­len vor allem moder­ne Prä­sen­ta­ti­ons­tech­ni­ken in den Höh­len sowie deren bar­rie­re­frei­er Aus­bau.  Vor­ran­gi­ges Ziel ist es, die Höh­len als tou­ris­ti­sche Attrak­tio­nen sowie zusam­men­hän­gen­de Erleb­nis­stät­ten in Süd­west­fa­len wei­ter aus­zu­bau­en und dar­zu­stel­len. Als kon­kre­te Maß­nah­men sind eine gemein­sa­me Ver­bund-Inter­net­sei­te sowie ein­heit­lich gestal­te­te Image- und Ange­bots­bro­schü­ren im Gespräch. Gleich­zei­tig sol­len auch ihre unter­schied­li­chen the­ma­ti­schen Facet­ten dar­ge­stellt und wei­ter her­aus­ge­ar­bei­tet wer­den. Zum Ein­satz kommt hier­für moder­ne LED-Licht­tech­nik, die eine authen­ti­sche Prä­sen­ta­ti­on ermög­licht und gleich­zei­tig den Ener­gie­ver­brauch senkt.

 

Zudem erfah­ren die Höh­len als süd­west­fä­li­sches Natur- und Kul­tur­ar­chiv durch die Aus­wer­tung und Dar­stel­lung von wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis­sen wei­te­re Bedeu­tung. Natur­kund­li­che Zusam­men­hän­ge und kul­tu­rel­le Ent­wick­lun­gen der Regi­on las­sen sich so beson­ders gut erfor­schen, abbil­den und für alle Alters­grup­pen erleb­bar machen.

Aktu­ell besu­chen jedes Jahr rund 165.000 Men­schen die Höh­len im Ver­bund – 60.000 die Let­ma­ther Dechen­höh­le, 50.000 die Bal­ver Höh­le, 30.000 die War­stei­ner Bil­stein­höh­le, 15.000 die Hemera­ner Hein­richs­höh­le und 10.000 die Recken­höh­le im Hönnetal.