Arnsberg. Seit 10 Jahren werden Patientinnen und Patienten mit Erkrankungen und Verletzungen des Zentralen Nervensystems (Gehirn, Rückenmark, periphere Nerven) im Klinikum Hochsauerland auch neurochirurgisch behandelt. Mann der ersten Stunde und seit Juni 2012 an Bord ist Privatdozent Dr. med. Ludwig Benes, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie. Gemeinsam mit seinem Team hat Dr. Benes die neurochirurgische Versorgung am Standort Marienhospital in Arnsberg erfolgreich aufgebaut und seither stetig weiterentwickelt. Heute werden in der Klinik für Neurochirurgie pro Jahr circa 1.050 Patientinnen und Patienten stationär versorgt. Im Gründungsjahr waren es 90.
Werner Kemper, Sprecher der Geschäftsführung, erinnerte daran, das der Aufbau der ersten und einzigen klinischen Neurochirurgie im Hochsauerlandkreis mit vielen Herausforderungen verbunden war, die von Dr. Benes und seinem Team in hervorragender Weise und überaus engagiert gelöst wurden. Herr Kemper dankte Dr. Benes und dem gesamten Team für den unermüdlichen Einsatz und die erfolgreiche Arbeit. Kemper verwies darauf, dass die Klinik für Neurochirurgie eine hohe Stabilität und hohe Akzeptanz erreicht habe.
Dr. Benes, Chefarzt der Klinik für Neurochirurgie, dankte für die erfahrene Unterstützung und machte deutlich, dass der Aufbau der Klinik für Neurochirurgie eine Teamleistung vieler Beteiligter sei. Dr. Benes hob dabei insbesondere die Bedeutung der Pflege hervor, deren Zuspruch für die Patientinnen und Patienten ärztlicherseits nicht geleistet werden könne.
Ausbau geht weiter
Im Hinblick auf die für Mitte 2023 vorgesehene Inbetriebnahme des neuen großen Notfall- und Intensivzentrums in Arnsberg-Hüsten stellten Herr Kemper und Dr. Benes einen weiteren Ausbau des neurochirurgischen Versorgungspektrums in Aussicht. Im neuen Zentrum werden künftig 13 notfallversorgende Kliniken aus Arnsberg unter einem Dach fachübergreifend zusammenarbeiten und dabei die Anforderungen der „umfassenden Notfallversorgung“ der höchsten der drei Versorgungsstufen in der Notfallversorgung erfüllen. Dies ermöglicht in der Region ein Versorgungsspektrum, wie es sonst meist nur in Universitätskliniken verfügbar ist und auch die Versorgung schwerstverletzter (polytraumatisierter) Patienten umfasst.
„Die Neurochirurgie ist einer der wesentlichen Eckpfeiler des neuen Notfall- und Intensivzentrums. Ohne eine leistungsfähige Neurochirurgie hätte das neue Zentrum nicht den erforderlichen Zuspruch gefunden. Die komplexe Polytraumaversorgung wird künftig eine bedeutendere Rolle innerhalb der Neurochirurgie spielen“, so Werner Kemper.
Breites neurochirurgisches Behandlungsspektrum
In der Klinik für Neurochirurgie können Patienten mit degenerativen Wirbelsäulenleiden (Bandscheibenvorfälle der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, Einengung des Nervenkanals sowie Wirbelgleiten) behandelt werden. Einen weiteren operativen sowie intensivmedizinischen Therapieschwerpunkt bilden Patienten mit Schädel-Hirn-Verletzungen (z. B. Hirnödem, Epi- und Subduralhämatomen, chronischen Subduralhämatomen, Schädelbrüchen), mit Hirnblutungen (intrazerebrale Blutung und aneurysmatischer Subarachnoidalblutung) und mit Hirninfarkten (z. B. dekompressive Kraniektomie). Ferner können Patienten mit einem Nervenwasseraufstau (Hydrocephalus, Normaldruckhydrocephalus) umfassend operativ versorgt werden.
Zur ambulanten neurochirurgischen Versorgung steht darüber hinaus die Praxis für Neurochirurgie im Medizinischen Versorgungszentrum Hochsauerland zur Verfügung. Die Praxis befindet sich auf dem Klinikgelände (oberhalb des Besucherparkplatzes) am Marienhospital Arnsberg. Hier wurden im Jahr 2021 circa 2.500 Patientinnen und Patienten ambulant behandelt.
(Quelle: Klinikum Hochsauerland)