Sorge um Finanzierung der Kitas Gesellschafterversammlung der kath. Kita gGmbH Hochsauerland-Wald

Gesellschafterversammlung der kath. Kita gGmbH Hochsauerland-Waldeck

Meschede. Die finanzielle Ausstattung der Kindertageseinrichtungen muss nach Auffassung der Katholischen Kita gGmbH Hochsauerland-Waldeck dringend verbessert werden. „Die Einrichtungen sind strukturell unterfinanziert“, betonte der Geschäftsführer der Kita gGmbH, Josef Mertens, bei der Gesellschafterversammlung im Mescheder Kreishaus. Die Einnahmen seien seit dem Kindergartenjahr 2008/2009 im Kinderbildungsgesetz (KiBiz) „gedeckelt“. Dem Einnahmezuwachs von jährlich 1,5 Prozent stünden erheblich stärker steigende Personalkosten gegenüber, erläuterte Mertens. Auch die KiBiz-Reform löse dieses Problem nicht.

Der Pädagogische Fachbereichsleiter Michael Stratmann machte deutlich, was dies schon jetzt für die Kitas bedeutet. So könnten zum Beispiel erweiterte, bedarfsgerechte Öffnungszeiten nicht angeboten werden und notwendige Investitionen in die Qualität könnten kaum nicht getätigt werden. „Unsere Mitarbeiterinnen stehen zwischen der Finanzierung auf der einen Seite und den Anforderungen der Eltern auf der anderen Seite stark unter Druck“, schilderte Stratmann die Situation vor Ort. Wenn sich nichts ändere, könne der Kita-Betrieb mittelfristig nicht mehr sichergestellt werden. „Schlimmstenfalls drohen Gruppenschließungen trotz einer ausreichenden Kinderzahl“, so Stratmann. Das Problem sei kein „katholisches“, sondern betreffe alle Träger von Kitas.

Geschäftsführer Mertens berichtete, dass Gespräche mit Politikern sowohl auf Landes- wie auch auf kommunaler Ebene geführt würden. Leider schiebe einer das Problem auf den anderen, sowohl zwischen den Parteien als auch zwischen Land und Kommunen. Mertens rief die Gesellschafterversammlung auf, die Politiker im kommenden Kommunalwahlkampf mit dem Thema zu konfrontieren.

Aus dem Finanzbericht, den Geschäftsführer Mertens vorlegte, wurde deutlich, wie viel die katholische Kirche in die Kitas investiert. Allein für die 44 Mitgliedseinrichtungen der Katholischen Kita gGmbH Hochsauerland-Waldeck sind es durch Zuschüsse des Erzbistums Paderborn und Eigenanteile der Kirchengemeinden rund 1,2 Mio. Euro im Jahr.

Trotz der Schwierigkeiten will die Kita gGmbH ihren Qualitätsanspruch aufrecht halten. In den Einrichtungen wurden Fachkräfte für die Bereiche Inklusion, U-3-Betreuung und Sprachförderung ausgebildet. Auch die Ausbildung zum „Elternbegleiter“ schlossen Mitarbeiterinnen erfolgreich ab. Neben der Fortsetzung dieser Bildungsmaßnahmen ist in diesem Jahr ein Kurs „interreligiöse Fachkraft“ geplant. Im Bereich der religiösen Bildung gibt es zudem ein „Glaubens-Update“ für Mitarbeiter/innen. Auch arbeitet die Kita gGmbH Hochsauerland-Waldeck am Aufbau eines Internetforums für religionspädagogische Angebote aller sieben Kita gGmbHs im Erzbistum Paderborn mit. Das Portal soll die Kitas im Bereich der religiösen Bildung vernetzen und Informationen zur Verfügung stellen.

Personell sieht sich die Kita gGmbH Hochsauerland-Waldeck mit der Pädagogischen Fachbereichsleitung, Michael Stratmann und dessen Stellvertretung, Brigitte Weimer, sowie der Pädagogischen Regionalleitungen, Astrid Exner und Christiane Schmücker, gut aufgestellt, um die Kindertageseinrichtungen und Familienzentren zu unterstützen.

Bei der durch den Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung Franz-Josef Dünnebacke (Sundern) geleiteten Sitzung wurden Rita Friedrichs (Meschede), Pfarrer Günter Eickelmann (Bestwig-Ramsbeck), Walter Ottersbach (Siedlinghausen) und Michael Scholand (Arnsberg-Bergheim) als Vertreter der Gemeinden im Verwaltungsrat für eine weitere Amtsperiode wiedergewählt.

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Josef Mertens setzte sich kritisch mit dem Kinderbildungsgesetz auseinander.

Die Pädagogische Fachbereichsleitung, Michael Stratmann und Brigitte Weimer, sowie die Pädagogische Regionalleitungen, Astrid Exner und Christiane Schmücker (v.re.), stehen den Kitas mit Rat und Tat zur Seite.