Sundern Langscheid Sorpesee. (Hochsauerland) Bezeichnenderweise war es ein geprischter Ball, der den letzten und entscheidenden Punkt eines spannenden, zum Teil auch hochklassigen Volleyballabends zugunsten des Gästeteams aus Lüdinghausen markierte. „Einfach cleverer, weniger verkrampft und effizienter“ so die kurze Zusammenfassung des Gästespiels aus Sicht der frustrierten Gastgeberinnen. Denn, und da waren sich alle in der Halle ebenso schnell einig, es war ein Duell auf Augenhöhe bei dem am Ende Kleinigkeiten den Ausschlag über Sieg und Niederlage geben sollten. Verdient nahmen die Gäste an diesem Abend die Punkte mit auf die Heimreise und hinterließen lange Gesichter am Sorpesee.
Dabei hatte alles ganz ausgezeichnet begonnen. Vor absolut fantastischer Kulisse legte der RCS ohne zunächst ohne die in der dritten Mannschaft eingesetzten Lena Vedder, Lara Drölle und Michelle Henkies los wie die Feuerwehr. Schnell führte man 7:0 und hätte mit etwas Geschick den Gästen den Wind aus den Segeln nehmen können. Schon in dieser Phase aber offenbarte das Spiel der Gastgeberinnen deutliche Schwächen. Tolle Punkte wechselten sich mit Angriffsfehlern in Serie und so war der Satz bald schnell wieder ausgeglichen. Mit starkem Kampfgeist und erfrischender Unterstützung von der Bank konnte der erste Satz dennoch mit 25:23 gewonnen werden. Fast gleiches Spiel im zweiten Satz. Der RCS führte, um sich dann einen Hauch auszuruhen und die Führung wieder aus der Hand zu geben. Diesmal allerdings mit dem besseren Ende für das Gästeteam um die taktisch glänzend agierende Christine Drees. 26:24 der Satzausgleich und ab diesem Zeitpunkt lief bei den Gastgeberinnen nicht mehr viel zusammen. Lüdinghausen spielte konzentriert, schlug gut auf und setzte die taktische Marschrichtung exzellent um. Beim RCS griffen die taktischen Maßnahmen hingegen nicht, eine Vielzahl von Wechseln brachte zudem Unruhe in das Spiel der Gastgeberinnen. So war es nach der 18:25 Satzniederlage mit dem Rücken zur Wand ausschließlich dem Publikum zu verdanken, dass im vierten Satz trotz deutlicher Führung nicht aufgesteckt wurde. Der RCS kämpfte um jeden Punkt und hatte beim 23:23 die Lücke wieder geschlossen, um dann im Satzendspurt erneut einen Punkt zu wenig zu verbuchen.
Was bleibt sind große Emotionen, ein klasse Volleyballabend und die Gewissheit nicht alles aus den eigenen Möglichkeiten gemacht zu haben. Schade? – Ja sicherlich! Der Weltuntergang? – Das sicherlich nicht! Denn an einem gebrauchten Tag wie diesen gegen einen bärenstarken Gegner zu verlieren ist halt möglich und ein Ansporn für den Rest der Saison. Denn eins ist sicher, wenn Mannschaft und Trainer in der kommenden Woche eine ähnlich gute Leistung bringen wie die Fans und Unterstützer der RCS auf der Tribüne, kann es nur aufwärts gehen. Und vielleicht ist es dann schon in Herne möglich auch wieder zu punkten, einen Versuch ist es sicherlich wert…
Für den RCS: Lisa Baumeister, Kimberly Drewniok, Lara Drölle, Nicole Freiburg, Johanna Frikkel, Lisa Hennecke, Leonie Hoffmann, Franziska Meier, Kirsten Platte, Julian Schallow, Katharina Schulte-Schmale, Anne Schmitz, Linus Tepe, Lena Vedder, Johanna Voß.