Sor­ge um Arns­bergs grü­ne Lunge

31. Oktober 2020
von Redaktion

Wald ist Kli­ma­schüt­zer  – Kam­pa­gne „Oran­ge­ne Acht” als Zeichen

Arns­berg. Die Initia­ti­ve „Wald ist Kli­ma­schüt­zer“ macht auf die bedeu­ten­de Rol­le des Wal­des in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels auf­merk­sam und soll hel­fen, den not­wen­di­gen Wald­um­bau zu finan­zie­ren. Min­des­tens 300 ha des städ­ti­schen Wal­des müs­sen in den nächs­ten Jah­ren kli­ma­ge­recht auf­ge­fors­tet wer­den. Arns­berg gehört mit 2285 ha zu den wald­rei­chen Städ­ten Nord­rhein-West­fa­lens. Dem­entspre­chend groß ist die Sor­ge um den Wald, zu dem auch der Stadt­wald gehört, der bis heu­te mit der Geschich­te rund um die Schen­kung Graf Gott­frieds ver­bun­den wird.

Foto: Stadt Arns­berg (v.l.n.r.: Franz­i­kus Frei­herr von Ket­te­ler, Ralf Paul Bitt­ner, Sebas­ti­an Witte)

300 ha Stadt­wald geschä­dig­ter Wald
„Es ist ver­hee­rend, dass zwei Stür­me, drei tro­cke­ne Jah­re und ein Käfer inner­halb kür­zes­ter Zeit ein emi­nent wich­ti­ges Öko­sys­tem und die damit für vie­le Akteu­re ver­bun­de­ne wirt­schaft­li­che Exis­tenz ins Wan­ken gebracht haben“, sagt Bür­ger­meis­ter Ralf Paul Bitt­ner im Hin­blick auf die bis heu­te rund 300 ha Schad­flä­chen im städ­ti­schen Wald.
Dass dies mehr bedeu­tet, als ein erheb­li­cher finan­zi­el­ler Scha­den für die kom­mu­na­len und pri­va­ten Wald­be­sit­ze­rin­nen und Wald­be­sit­zer, ver­deut­licht Sebas­ti­an Wit­te als Kli­ma­schutz­be­auf­trag­ter der Stadt. „Jeder Hekt­ar Wald bin­det pro Jahr durch­schnitt­lich 8 Ton­nen CO 2. In Deutsch­land sind das mit 127 Mio. Ton­nen rund 14 % des gesam­ten CO Aus­sto­ßes unse­rer Volks­wirt­schaft. Wenn wir uns jetzt nicht um den Wald küm­mern, ver­lie­ren wir einen der wich­tigs­ten Kli­ma­schüt­zer, den wir haben. Schon 2018 wur­de daher in der Arns­ber­ger Nach­hal­tig­keits­stra­te­gie der kli­ma­an­ge­pass­te Wald­um­bau zum Ziel gemacht.“
Hil­fe aus dem Wald­bau­kon­zept NRW
Doch wie kann dem Wald gehol­fen wer­den und wie sol­len die bereits abge­stor­be­nen Bäu­me ersetzt wer­den? Hier­zu ver­weist Fran­zis­kus Frei­herr von Ket­te­ler, der mit dem WILD­WALD VOSS­WIN­KEL einen von zwei gro­ßen pri­va­ten Forst­be­trie­ben in Arns­berg lei­tet, auf das Wald­bau­kon­zept NRW. „Die­ses Kon­zept ist tat­säch­lich eine gro­ße Hil­fe wenn es dar­um geht, einen neu­en, kli­ma­re­si­li­en­ten Wald ent­ste­hen zu las­sen. Wir müs­sen es nur anwen­den – und anwen­den dür­fen.“ Letz­te­res sei lei­der gar nicht so selbst­ver­ständ­lich, denn vie­le der von den Wis­sen­schaft­lern in dem Wald­bau­kon­zept emp­foh­le­nen Baum­ar­ten dürf­ten in Natur­schutz­ge­bie­ten gar nicht gepflanzt wer­den. Ziel, so von Ket­te­ler, müs­se es sein, den Wald so schnell wie mög­lich in einen kli­ma­sta­bi­len Öko­sys­tem-Wald umzu­bau­en. „Der soll in Zukunft nicht nur siche­rer Arbeits­platz und Roh­stoff­lie­fe­rant sein oder Raum für Bil­dung und Erho­lung bie­ten, son­dern der Atmo­sphä­re so viel CO 2 ent­zie­hen wie mög­lich. Erst als Wald, und spä­ter in Gestalt wert­vol­ler Holzprodukte.“
Wel­che bedeu­ten­de Rol­le dem Wald in Zei­ten des Kli­ma­wan­dels zukommt, soll die Initia­ti­ve „Wald ist Kli­ma­schüt­zer“ ver­deut­li­chen. Dazu stel­len die pri­va­ten Wald­be­sit­zer­ver­bän­de sowie der Ver­band Fami­li­en­be­trie­be Land und Forst bun­des­weit oran­ge­ne Ach­ten auf. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zur Kam­pa­gne befin­den sich auf der Inter­net­sei­te www​.wald​-ist​-kli​ma​schuet​zer​.de.
In jedem Fall dürf­te der moder­nen Forst­wirt­schaft bei der Bewäl­ti­gung der Kli­ma­kri­se eine bedeu­ten­de Rol­le und Ver­ant­wor­tung zukom­men. Mit dem in Ober­ei­mer ange­sie­del­ten Zen­trum für Wald- und Holz­wirt­schaft sieht sich die Regi­on dafür gut aufgestellt.