Hagen (ots) – Sie gehören auf die Blaue Liste. Konservative sind in der
CDU eine bedrohte Art. Werden sie alle rübermachen, in die AfD? Erst Alexander Gauland, demnächst Erika Steinbach? Die Entwicklung hat sich jahrelang abgezeichnet, spätestens mit der Bildung des “Berliner Kreises”. Man muss sich das mal vorstellen: Die Konservativen schließen sich in der
CDU zusammen. Früher waren sie die bestimmende Kraft. Das ist so, als würden sich die Sozialdemokraten in der
SPD organisieren. Es gibt viele Enttäuschte in der Partei. Der Atomausstieg war befremdlich, die Euro-Hilfen verstörend, die Flüchtlingshilfe die Bestätigung: Die
CDU ist nicht mehr stramm konservativ und deutsch-national. Sie ist ein anderer Verein, ein Kanzlerwahlverein. Und die Konservativen? Ein Jammer. Ein Jammerverein. Für alle drei Entscheidungen gilt: Die Kanzlerin hat sie nicht ausreichend erklärt und die Partei nicht mitgenommen. Man kannte sie als Hirtin, die ihre Herde von hinten treibt – plötzlich führte sie von vorn. Insbesondere die CSU hat lange gehofft, dass die Konservativen in der
CDU aufbegehren würden. Paperlapapp. Wenn Merkel die Wahl gewinnt, hat sie alles richtig gemacht. Verliert sie, kann man sich nicht an ihr abarbeiten. Die
CDU 2017 macht Platz rechts von sich frei und gleicht die Verluste auf der linken Seite aus. Leidtragende dieser Entwicklung ist die CSU. Die absolute Mehrheit in
Bayern trotz AfD zu verteidigen, ist schwer. Steinbach wird man vergessen. Es ist nicht so, dass ihr Schritt Respekt abnötigt. Sie tritt am Ende einer langen Karriere ab, die sie der
CDU zu verdanken hat. Sie geht unter Absingen schmutziger Lieder. Stil hat das nicht.
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